Interessant war die Vorgehensweise an der Rumänisch-Ungarischen Grenze: kurz vorher ging einer der Busfahrer mit einem Plastiksackerl durch und sammelte von den Reisenden "Spenden für die Beamten" ein. Schmiergeld, um die Abfertigung zu beschleunigen und lästige Gepäckkontrollen zu vermeiden. Tatsächlich wurde später kein einziges Gepäckstück kontrolliert. Und auch in die Reisedokumente wurde nur ein kurzer Blick geworfen. Korruption an der Schengen-Aussengrenze wie sie besser nicht sein könnte!
Mit dem Faltboot ins schwarze Meer
Samstag, 6. September 2014
Heimreise
Mittwoch, 3. September 2014
Am schwarzen Meer
Dienstag, 2. September 2014
Im Donaudelta
Heute Nachmittag bin ich in Sfàntu Gheorge eingetroffen. Es ist ein kleiner Ort, der vor allem vom Tourismus lebt. Zu erreichen ist er nur per Schiff. Es gibt ein paar kleine Hotels, einen Laden, der sich Supermarkt nennt, zwei Restaurants und eine von der EU finanzierte Marina. Die - wie könnte es anders sein - nur mit Fischerbooten der Einheimischen belegt ist. Yachten, die Geld in die Kasse spülen würden, findet man hier nicht.
Unsere Zelte können wir übrigens am Marktplatz aufstellen. Nur Lebensmittel sollten wir keine im Zelt lassen: es laufen nämlich Kühe frei durch die Ortschaft, und die würden auf der Suche nach fressbaren vor ein bisschen Stoff nicht halt machen. Tatsächlich sehe ich am Abend zwei Kühe gemütlich den Hafen entlang spazieren. Man erzählt mir, dass die Besitzer die Rindviecher im Frühjahr mit dem Boot hierher bringen und im Herbst wieder einsammeln. Dann werden sie verkauft. Weit vortlaufen können sie in dem sumpfigen Umland ja nicht.
Montag, 1. September 2014
Murighiol
Sonntag, 31. August 2014
Tulcea
Für mich ist wichtig, dass es hier eine Busverbindung nach Wien gibt. In der örtlichen Vrtretung der Busline konnte ich ein Ticket für die Fahrt nach Wien kaufen: um 75 Euro komme ich wieder nach Hause.
Samstag, 30. August 2014
Paddeln mit Handycap
Irgendwie funktioniert es. Ich darf nur rechts das Paddel nicht zu hoch heben oder links zu fest ziehen. Zum Glück spielt anfangs das Wetter mit, es ist windstill. Somit brauche ich wenig Kraft, um vorwärts zu kommen. Nach der hälft der Strecke kommt Wind auf. Jetzt muss ich fester am Paddel ziehen. Und das macht vor allem meiner Schulter zu schaffen. Jeder Paddelschlag bereitet Schmerzen. Zeitweise teile ich das Doppelpaddel und benutze eine Hälfte als Stechpaddel. Nach scheinbar endlosen sieben Stunden komm ich in Tulcea an.
Der Platz in Tulcea ist sehr einfach gehalten. Ein Stück mehr oder weniger gerade Wiese, drei Chemieklos. Kein Wasser, kein Schatten, kein Strom. Aber es gibt wilde Hunde. Wie auf beinahe jedem Platz seit Serbien. Sie sind nicht aggresiv, nähern sich nur ganz vorsichtig. Aber sie bellen. Fast die ganze Nacht hindurch.
In Rumänien haben manche Hunde eine Marke im Ohr. Ich erfahre, dass diese Hunde eingefangen, geimpft, entwurmt und sterilisiert wurden, bevor man sie wieder freigelassen hat. Eigentlich wollte man sie ja erschießen. Das haben aber Tierschützer nicht zugelassen. Also versucht man auf diese Weise, die Bestände zu dezimieren.
Freitag, 29. August 2014
Luncavita
So ungastlich der Lagerplatz ist, umso gastfreundlicher sind die Bewohner des einige Kilometer entfernt liegenden Dorfes: sie haben für uns Bohnen- und Fischsuppe gekocht. Und die Frauen des Dorfes können Kochen! Außerdem zeigt die Dorfjugend einige Folkloretänze.
Leider wird das Abendprogramm wieder viel zu schnell von den Gelsen beendet. Als ich gegen halb neun ins Zelt flüchte, bemerke ich leichte Schmerzen im linken Handgelenk. Binnen einer halben Stunde werden sie stärker. Ich bin plötzlich nicht mehr in der Lage, die linke Hand zu bewegen!
Das ist nun gar nicht gut. Sollten die Schmerzen morgen in der Früh noch vorhanden sein, kann ich das Paddel nicht halten. Schlimmer noch. Mit nur einer Hand kann ich nicht einmal das Boot zerlegen, meine Sachen verpacken und mich mit dem Bus auf den Weg nach Hause machen.
Da alles auf eine Entzündung hinweist, krame ich aus meiner Medizinbox irgendwelche NSAR hervor, verbringe eine unruhige Nacht und hoffe, dass ich morgen irgendwie weiterpaddeln kann.